Pfifferlinge - frühe Ausbeute, Tipps und Rezept

by - Juni 13, 2017

Geht eigentlich noch jemand "in die Pilze"? Für uns ist das ein alljährliches Ritual, zu dem ich schon als Kind immer von meiner Mutter "genötigt" wurde. Heute mache ich es freiwillig, und ich dachte ich gebe meine Erfahrungen mal an euch weiter :)

Nachdem es in unserer Gegend immer mehr Suchende zu geben scheint, die die berüchtigten Plätze kennen, haben wir uns dieses Jahr mal etwas früher auf den Weg gemacht, und siehe da, es hat sich gelohnt, sind mit ordentlicher Ausbeute heimgekommen.



Keinen Pfifferling wert

Eigentlich traurig, diese Floskel zu verwenden, da sie daran erinnert, dass der Pfifferling mal Massenware war.  Heute hat er mit dem Bestehen zu kämpfen, und dann kommen da auch noch  unkundige oder rücksichtslose Sammler und reißen ihn mitsamt der Wurzel aus dem Boden. Deshalb achtet bitte immer darauf, dass ihr die Pilze nicht "pflückt" oder herauszieht, sondern vorsichtig abschneidet, damit sie sich wieder erholen können.

Tipps zum Pfifferlinge sammeln

Generell bekommt man mit der Zeit ein Gespür dafür, wo man nachschauen muss, und oft wachsen die Pilze jahrelang an denselben Stellen, sodass man im Bestfall den Suchaufwand nur ein Mal hat. Es gibt aber einige "Hacks", mit denen man bei genauem Hinschauen noch schneller fündig wird.

Anfangen solltet ihr grundsätzlich an moosigen Wegrändern oder dort wo viele große Baumwurzeln sind. Pfifferlinge mögen insbesondere die Nachbarschaft von Fichten und Rotbuchen, dort also am besten zuerst nachschauen. Aber häufig wird man auch unter Tannen, Eichen und Kiefern fündig.

Wenn ihr mal einen entdeckt habt lohnt es sich eigentlich immer auch den nahen Umkreis abzusuchen, da Pfifferlinge gerne in Gesellschaft sind und oft ganze Nester bilden.



Pfifferlinge Verwechslungsgefahr

Wer sich nicht auskennt sollte auf jeden Fall ein Bestimmungsbuch mitnehmen oder sich im Vorfeld eingehend über mögliche Verwechslungen informieren. Ist eigentlich selbstverständlich, aber manche Zeitgenossen wollen eben daran erinnert werden ;)  Anfänger erwischen besonders oft den "Falschen Pfifferling", der dem echten bis auf die gegabelten, vom Hutfleisch ablösbaren Lamellen sehr ähnlich sieht. Dramatisch ist die Verwechslung in dem Fall aber Gott sei Dank nicht. Giftig ist der "Fake Pfifferling" nicht, schmeckt nur sehr unappetitlich und färbt sich beim Erhitzen schwarz.

Kritischer wirds beim giftigen "Spitzgebuckelten Rauhkopf". Der sieht Pfifferlingen sehr ähnlich solange er jung ist, daher sollten Unerfahrene sich erstmal nur auf größere bzw. ausgewachsene Exemplare beschränken.



Tipps zum Pfifferlinge putzen und Verzehr

Das Putzen ist wichtig und notwendig, allerdings sollten ein paar Punkte beachtet werden. Wasser sollte nur wenn unbedingt nötig verwendet werden, und wenn dann auf keinen Fall fließend, da sonst wertvolle Nährstoffe verloren gehen und die Pilze schwammig und geschmacklos werden. Am besten mit einem kleinen Pinsel oder einem Bürstchen den gröbsten Schmutz einfach abreiben, allerdings nicht zu fest, da Pfifferlinge sehr empfindlich sind. Wenn es wirklich nicht ohne Waschen geht dann empfehle ich euch einen Geheimtipp: Mehl! Einfach einige EL Mehl über die Pfifferlinge streuen und anschließend in einem Sieb vorsichtig in Wasser tauchen. Das Mehl bindet den Schmutz und lässt ihn so ganz schnell nach unten sinken.

Beim Zubereiten ist außerdem wichtig, dass die Pilze immer ausreichend erhitzt werden, da an ihnen Eier vom Fuchsbandwurm haften können und so zuverlässig zerstört werden. Allerdings nicht länger als nötig erhitzen, da sie sonst schnell zäh werden.

Was das Essen selbst angeht verfahren wir bei uns nach dem Prinzip "keep it simple", damit das typische leicht pikant-pfeffrige Aroma nicht von zu viel Gewürzen oder anderem Schnickschnack überdeckt wird. Ich brate sie einfach kurz mit ein paar Schalotten in der Pfanne an, gebe frische Kräuter dazu (Petersilie z.B.) und esse dazu Baguette oder Nudeln mit einer leichten Sahnesoße .




Pfifferlinge Rezept Vorschläge

Das hier ist so mein Klassiker, der einfach idiotensicher ist und nach Bedarf auch variiert werden kann. Außer den Pfifferlingen braucht ihr dazu:

  • Salz, Pfeffer, frische Petersilie (oder andere Kräuter, die ihr mögt)
  • Zwiebeln oder Schalotten
  • 1 Becher Kochsahne oder Creme Fraiche
  • Nudeln oder Baguette dazu
So gehts dann:
  1. Pilze putzen, Stielenden abschneiden und bei Bedarf zerkleinern
  2. Schalotten/Zwiebeln fein hacken und in der Pfanne glasig andünsten
  3. Pilze dazu geben und bei mittlerer Hitze ca. 8 Minuten garen
  4. nun die Sahne oder Creme Fraichte unterrühren und kurz cremig einkochen lassen
  5. dazu entweder Baguette oder Nudeln reichen und dezent mit Gewürzen und Kräutern abschmecken
Wenn ihr auch so ein "Klassikerrezept" mit Pfifferlingen habt dann schreibt mir doch davon in den Kommentaren :) 


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1 Kommentare

  1. Hallo, nie im Leben hätte ich gedacht, dass man jetzt schon Pilze suchen kann. Wenn ich auf die Schüssel mit den Pilzen sehe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Solange mein Vater lebte, sind wir mit den Kindern regelmäßig 'in die Pilze' gegangen. Damit sind ganz wunderbare Erinnerungen verbunden. Pfifferlinge gibt es hier eher selten. Wir haben meistens Braunkappen gesucht und gefunden. Allein traue ich mich nicht in den Wald. Und die erwachsenen Kinder haben wenig Zeit.
    Liebe Grüße
    Edith

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