Volkszählung 2011

by - Januar 01, 2009

Für 2011 plant der Staat wieder mal eine komplette Erfassung der gesamten Bevölkerung in Deutschland, da die letzte schon knapp 20 Jahre her ist. Etliche Daten, wie z.B. auch Größe der Wohnung sollen aufgenommen und gesammelt werden.

Ich frage mich ... wem soll das ganze nutzen? Das ist ja nicht nur für die Staatskasse eine erhebliche Last (es wird ca. eine halbe Milliarde € kosten!!), sondern ist ja auch ein ganz massiver Bürokratieakt. Selbst wenn, nicht wie damals, die Fragebögen nur noch an jeden dritten geschickt werden und der Rest der Daten von Behörden eingeholt wird (wonach entscheidet man wer ausfüllen muss und wer nicht?) , ist der bürokratische Aufwand so hoch, dass man allein aus diesen Fragebögen einen Turm von 14 Kilometern Höhe bauen könnte. Zudem geht ein Haufen Zeit drauf, die man wirklich für wichtigere Dinge gebrauchen könnte. (By the way, hat jemand anlässlich des neuen Jahres die Ansprache der werten Frau Kanzlerin gesehen?)

Es wird damit argumentiert, dass das ganze zur Planung von Schulen und Kindergärten oder für den Geldbedarf der Länder notwendig ist. Gut, letzteres sehe ich meinetwegen noch ein. Aber Planung von Schulen? Sind unsere Schulen so verplant? Statt immer mehr neue Schulen zu bauen, an denen dann zukünftige, naive Clowns hochgezogen werden, sollten die den Aufwand mal lieber in eine komplette Überarbeitung des Schulsystems stecken, was wesentlich notweniger und sinnvoller wäre.

Ich wäre ja stark dafür, dass die Staatskirchen das bezahlen. Immerhin bezahlen die ja sonst nichts. Nicht mal ihre eigenen Einrichtungen, obwohl sie alleinige Eigentümer sind. (Zur Verteidigung der Kirchen: meistens sind sie so großzügig und beteiligen sich mit 7-10 % an ihren eigenen Projekten). Die Volkszählung soll eine halbe Milliarde kosten. Die Staatskirchen in Deutschland haben ein geschätztes Vermögen von knapp 500 Milliarden. Warum sollen die nicht mal was für den Staat tun, wenn sie sich schon mit solche großen Gesten als Staatskirchen bezeichnen?

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3 Kommentare

  1. Wofür die Volkszählung? Um genügend Daten über die Bevölkerung zu aggregieren und der Wirtschaft hier einen Gefallen zu tun. Auch wenn es Ressourcen kosten wird, sei Dir mal sicher, dass die Rechnung schon gemacht und rentabel ist.
    Und was die Erziehung generell angeht, ist die Kirche schon genügend vertreten. Sie schleicht sich nicht aus ihrer Verantwortung, klar will ja quasi Mitglieder werben. Aber soviel wie der Verein tut, ist mir noch gerade recht. Für Schulen und Kindergärten sind exakt Eltern und der Staat verantwortlich.

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  2. Klar sind die Eltern und der Staat für die Schulen verantwortlich. Aber wenn das so ist, dann sollen die Kirchen nicht alleinige Eigentümer sein finde ich. Wer die Verantwortung für etwas trägt, dem sollte es auch gehören. ALles andere ist eben grade NICHT verantwortlich. Du kaufst dir ja auch kein Auto und meldest es auf einen anderen Namen an. Blöder Vergleich, aber das triffts ...

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  3. In dem Fall muss ich Dir recht geben, v.a. wenn man bedenkt, dass die Finanzierung von neuen Einrichtungen gedrittelt wird, und damit die Kirche auch nur ein Drittel bezahlt.

    Aber es gibt gewiss auch Ausnahmen. Mein altes Gymi, bisher ausschließlich(!) getragen von einem Orden und zwar als reines Minusgeschäft, existiert seit ein paar Jahren als gGmbH und finanziert sich auch mit Hilfe von Kooperationen fast komplett selbst.

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