Band: Die Bandbreite BILDblog Duckhome Gesundheitliche Aufklärung Infokrieg TV Jenny Joy Kangal World Kinder Alarm Lese Fetischisten Mein Parteibuch NuoViso Pixelfree Rebellenidyll Schall und Rauch Tanja Hautnah VideoGold Weilburg Womblog

WHITE NOISE

Making noise since 2008

Kartoffel-Gemüse-Rösti

Heute gibts von mir zur Abwechslung mal ein eigenes Rezept. Es braucht zwar etwas Vorbereitungszeit, aber sämtliche Zutaten außer für den Dip wachsen bei uns im Garten und die Grundmasse lässt sich auch super eingefrieren, dann muss man sie später nur noch braten.



Zutaten für Kartoffel-Gemüse-Rösti 


Das braucht ihr für ca. 5 Personen:


  • 8 Kartoffeln
  • 4 Möhren
  • 2 Zucchini
  • 5 Zwiebeln
  • 100 g Knollensellerie
  • Salz
  • Pfeffer
  • frischer Thymian oder Quendel (Feldthymian)
  • 1 EL Zitronensaft
  • andere Kräuter nach Bedarf (Petersilie, Schnittlauch... etc.)
  • 2 EL Haferflocken
  • 1 Ei
  • Öl zum Braten
  • 500 g Joghurt
  • 8 EL Creme Fraiche
  • 2 Knoblauchzehe

Zubereitung Kartoffel-Gemüse-Rösti

  1. Möhren, Kartoffeln, 2 Zwiebeln und Knollensellerie schälen, Zucchini putzen
  2. Das Gemüse reiben, die Zwiebeln fein hacken, alles mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen
  3. Die Masse in einem Sieb abtropfen lassen, anschließen die Haferflocken und das Ei hinzufügen und gut durchmengen
  4. ausreichend Öl in der Pfanne erhitzen und mit dem Löffel kleine Rösti formen und braten bis sie "crunchy" und innen durch sind
  5. Für den Dip einfach Joghurt und Creme Fraiche mischen, mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Kräutern abschmecken, 3 Zwiebeln und die Knoblauchzehen kleinhacken und untermengen
  6. Fertig! :D

Wem die Masse noch zu zu sehr "trieft" der kann bei Bedarf noch etwas Mehl zum Binden hinzufügen. Der Dip ist sehr zwiebelig, wer das geschmacklich nicht so intensiv möchte kann einfach nach Belieben noch Zucker in den Dip geben, um den Zwiebeln die Schärfe zu nehmen. 
Share
Tweet
Pin
Share
2 Kommentare
Heute hab ich mich mal wieder floristisch betätigt und dachte mir bevor die Pfingstrosen komplett verblühen dürfen sie nochmal einen Strauß verschönern. Die meisten sind mir schon unter den Fingern weggebröselt, aber ein paar habens noch geschafft und viele neue Knospen hab ich Gott sei Dank auch entdeckt.



(Der Strauß ging übrigens an jemanden, dessen Mutter Floristin ist. Eigenlob stinkt, aber sie war begeistert :P)

Zum Auffüllen durften unter anderem die Rosen herhalten, Zittergras, massig Schafgarbe und die ominösen Spinnenblumen die grad in der Blüte stehen. A propos...

Spinnenblumen?!


Ich bin ja was floristisches Wissen angeht immer noch ein Greenhorn und wenn ich eine Blume nicht kenne hat das im Prinzip nichts zu bedeuten. Allerdings hat bisher kein Besuch und kein Bewunderer und noch nichtmal meine Mutter identifizieren können um welche Pflanze es sich denn jetzt da handelt, und in meinen Verzeichnisbüchern konnte ich sie auch nicht finden. Wir nennen sie hier nur "Spinnenblumen", weil das Grünzeug nunja, verwuselten Spinnenbeinen ähnelt. Sie blühen aber auch sehr schön, weshalb wir uns immer sehr schwertun wenn sich mal ein mit ihrer riesigen Pfahlwurzel in die Gemüsebeete verirrt. Kann mir jemand sagen um welche Pflanze es dich da handelt?

Share
Tweet
Pin
Share
5 Kommentare

Wie kann man gelassener werden?


Mal abgesehen von den wenigen wirklichen Tragödien, die das Leben zu bieten hat, sind es ja doch in erster Linie die Kleinigkeiten, die uns so wurmen. Verloren gegangenes Gepäck ... verlegter Schlüssel ... eine Versetzung ... nicht eingehaltene Versprechen ... In solchen Situationen passt am ehesten das bekannte Sprichtwort: "Gib mir die Kraft, das gelassen hinzunehmen, was ich nicht ändern kann, den Mut, das zu ändern was ich ändern kann, und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden."

Früher habe ich solche Probleme versucht durch Spannungsabbau zu lösen. Den Kopf minutenlang unter eiskaltes Wasser gehalten ... Treppen rauf- und runterrennen etc., bis mir bewusst wurde warum das langfristig nicht funktioniert. Es kann ja gar nicht funktionieren, ohne dass ich meine Einstellung zu den Ereignissen ändere. In der Praxis heißt das, den Ist-Zustand nicht mehr mit dem zu vergleichen, was wir uns gewünscht hätten. Erst dann erlebt man, was gerade IST - egal wie wenig oder wie unerwartet.

Der nächste Schritt wäre dann, sich nicht mehr permanent als Opfer von Umständen zu empfinden. Egal was man sich selbst auch einredet, man hat immer die Wahl sich als Opfer zu sehen, oder das anzunehmen was einem gerade passiert. Ist es außerdem nicht schon Geschenk genug, dass wir wissen, dass selbst wenn etwas nicht in unsere vorgefertigten Pläne passt, eine Bedeutung in Form von Übung der eigenen Seelenstärke und Geduld hat? Das ist schonmal wahnsinnig viel.

Insbesondere der meiste "Kleinkram" erledigt sich meist eh von selbst. Ich muss da in meinem Fall z.B. an ganz häufige Konversationen im Bekanntenkreis mit einem notorischen Besserwisser und Rechthaber denken. Man kann nur der Unterlegene sein, weil es ihm von Vornherein nicht um einen Dialog ging. Manchmal nutze ich einfach den eleganten Ausweg und schmeiss ein total unpassendes Sprichwort in die Runde, Dadurch nimmt man ein wenig den Wind aus den Segeln und kann erstmal in Ruhe durchatmen, während der andere sich den Kopf zerbricht. Auch Lesen ist für mich so ein Entschleuniger.

Solche Notbremsen für Alltagssituationen sollte man generell viel mehr haben. Klar, manchmal muss man sich einfach aufregen. Und jeder hat ja auch sein Recht auf Lebensbereiche, in denen er gezielt chaotisch seine Emotionen ausleben darf. Kritisch wird es allerdings, sobald die Mitmenschen darunter leiden. Das ist dann mitnichten eine Befreiung, sondern einfach nur noch schlechtes Benehmen, das sich auch kaum rechtfertigen lässt. Es wird immer lästige Telefonate geben, Kinder, die nicht hören, unerwartete Mails, kaputte Autos, verpasste Züge, Menschen, die nicht antworten ... es ist immer was, deal with it.

Macht und Arbeitsmoral



Meist werden wir angetrieben vom Anspruch Macht auszuüben. Über unser eigenes Leben oder über das von anderen. Das merkt man an ganz banalen Alltagssituationen. Läuft z.B. in zwischenmenschlicher Hinsicht etwas nicht nach unserem Plan dann üben wir Druck aus. Wollen das letzte Wort haben. Der Überlegene sein. Aber wenn man einfach mal innehält in solchen Unterhaltungen, dann wird Recht haben gar nicht mehr so wichtig. Es bildet sich eine Haltung des aufmerksamen Passierenlassens.

Die Sucht nach Kontrolle beginnt bei vielen aber schon auf der Arbeit. Ich kenne so viele Menschen, die sich von ihrem Job so sehr in Beschlag nehmen lassen, dass ihnen kein Raum mehr für anderes bleibt. Alle sagen sie, sie würden so gerne aus diesem Hamsterrad ausbrechen, aber wissen nicht wie. Sie haben das Gefühl, sie werden gelebt, statt selbst zu leben.

Wenn man erstmal so routiniert in dieser besessenen, puritanischen Arbeitsethik (die Hand in Hand geht mit der sozial akzeptierten und geförderten Sucht nach Perfektionismus) ist, helfen nur noch Babysteps in die richtige Richtung. Mal Arbeit mit nach Hause nehmen, aber sie nicht erledigen zB. Oder am Wochenende einfach mal nicht die Mails checken und das Handy weglegen. Nach dem Abendessen nur noch mit der Familie kommunizieren etc.


Prioritäten klären

Zunächst muss man sich bewusst sein, dass jede Neuorientierung eine ehrliche Bestandsaufnahme erfordert. Jeder weiß wie schwer man sich von alten Mustern trennen kann, dazu braucht es Entscheidungsmut. Aber wenn wir zurückblicken und erkennen, dass unsere Geschichte zu jedem Zeitpunkt eine andere war, dann ist es eigentlich logisch, dass Prioritäten nicht in Stein gemeißelt sein dürfen.

Um den Blick in eine neue Richtung zu wenden muss man bereit sein, eine Weile gänzlich ohne Richtungsschilder zu leben. Aber das macht Angst, dadurch klammert man sich an Gewohntes. Gerade die im Hamsterrad verlieren irgendwann gänzlich den Kontakt zu ihren eigenen inneren Werten, weil sie den Kopf in den Sand stecken und nicht anhalten um umzuverteilen. Aber das gleichen wir einfach mit einem Gläschen mehr Wein am Abend aus. Einer Tasse mehr Kaffee. Und dem hektischen "Städtetrip-Kurzurlaub" nach dem wir noch frenetischer weiterrackern.


They told me I could be anything!


Jeder kennt das von sich selbst oder anderen. Diese Menschen, die im Geiste schon gekündigt haben, denen aber der Mut fehlt. Die seit Jahren versuchen abzunehmen und an einem unrealistischen Idealbild festhalten. Die erfolglose Projekte einfach nicht aufgeben können. Die krampfhaft an verkümmerten Beziehungen festhalten. Daraus entstehen nicht selten fruchtlose Diskussionen, die wir zwar schon als Energieverschwender erkannt haben, uns aber trotzdem immer wieder in sie verstricken. Wir halten an diesen selbstkreirtern Ambitionen mit einer Beharrlichkeit fest, die an kindliche Naivität bis hin zur Dummheit grenzt. Um sich von diesen zu lösen benötigt es eine gehörige Portion Transparenz gegenüber Selbstüberschätzung, Selbsttäuschung und der Erkenntnis, welches Maß an Verantwortung verkraftbar für uns ist.

Den meisten Selbstrespekt verlieren wir, wenn wir unangenehme Wahrheiten verdrängen, indem wir uns an sozialen Ködern orientieren. "Du kannst alles schaffen, du musst es nur wollen", "Mach weiter bis du nicht mehr kannst!", "Wenn du etwas willst dann musst du es auch haben!"

Ist das nicht traurig, wie wir uns um unsere eigene Art zu leben bringen, indem wir weiter an diesen fragwürdigen Zielen festhalten? Welche Verantwortung haben wir uns selbst gegenüber, uns von ihnen zu lösen? Ist es nicht ein Privileg, sich unspektakulären Zielen zuzuwenden, die dafür genau auf uns zugeschnitten sind?

Alles muss raus



Ein sehr großer Schritt auf dem Weg zu mehr persönlicher Freiheit war für mich das Ausmisten. Ich kann es anderen nicht oft genug aufs Auge drücken, aber ihr ahnt nicht wieviel Lebenskraft euch die Stapel von Briefen und Katalogen, die überquellenden Kleiderschränke und die Papierberge auf dem Schreibtisch rauben. Wusstet ihr, dass es sogar eine Relation zwischen Körpergewicht und vollgestopfter Wohnung gibt? Wer viel Gerümpel rumstehen hat der hat häufig Übergewicht. Scheinbar ist der Stoffwechsel irgendwie in der Lage, parallel zu unseren Gedanken auf den "Horten-Modus" umzuschalten. Oft verhält man sich sogar kontraproduktiv, häuft Briefberge an weil man meint man würde sie dann nicht vergessen. Dabei bedenken wir nicht, dass mit jeder weiteren Schicht wieder etwas vom Aufforderungseffekt verloren geht. Das alles wirkt demoralisierend, und dadurch neigen wir sogar dazu es zu vergessen. (Denn "man schafft es ja doch nie.")

Es ist einfach alles viel zu viel - Zeitungen, Werbung, Angebote, Medien, Veranstaltungen, Programme und und und. Zu wenig wesentliches. Seitdem ich es geschafft habe mich davon nicht mehr zuschütten zu lassen lebe ich ein einfacheres Leben, aber ich bin tatsächlich ein zufriedenerer Mensch. Richtig Überwindung kostet eigentlich nur der erste Schritt (z.B. keine Nachrichten mehr zu schauen oder Zeitung zu lesen, eine einzige Schublade entrümpeln ...). Für mich war das beispielsweise zum ersten Mal ein ordentliches Entrümpeln des Kleiderschranks inkl. Entsorgung bei der Altkleidersammlung (Nachrichten schau ich schon lang keine mehr). Alles was ich in 2 Jahren nicht getragen habe radikal raus. Die Kraft zum Weitermachen findet sich dann von ganz alleine wenn man Blut geleckt hat. Und plötzlich irgendwann - macht man sogar freiwillig mehr als man sich vorgenommen hat, und schafft Raum für andere Aktivitäten oder Klärung. Der Prozess muss also nicht zwangsweise von innen nach außen passieren.

Generell muss man sich wirklich bewusst machen, dass große Veränderungen nicht stattfinden wenn wir nicht begreifen, dass sie ausschließlich im Hier und Jetzt stattfinden. Nicht dann "wenn ich eine neue Wohnung habe", "wenn ich endlich 10 kg leichter bin", "wenn ich geheiratet habe", "wenn ich den Job bekomme" oder "wenn ich diese Summe Geld angespart habe".

Habt ihr schonmal drüber nachgedacht, dass die wahre Erfüllung im Leben vielleicht nicht darin besteht, wie gut wir unseren Plan A umsetzen können, sondern wie flexibel wir auf Plan B, C oder XY wechseln können? Das Hauptattribut also nicht Erfolg sondern vielmehr Flexibilität ist?





Share
Tweet
Pin
Share
6 Kommentare

15 Gemüse für den kleinen Garten


Wenn wir abends die "Ernte heimbringen" und gerade Besuch da ist hören wir ganz oft sowas wie "boah das will ich auch, aber mein Garten ist viel zu klein....". Deshalb dachte ich mir ich gebe mal ein paar Tipps, wie man auch aus kleinen Gärten einen guten Ertrag bekommt.

Erster Tip ist auf jeden Fall schonmal: Nicht zu viel vornehmen. Wer alles auf einmal will überfordert oft sowohl sich selbst als auch den Garten und ist dann natürlich frustriert und gibt auf weil es nicht klappt. Die Sorten die ich hier nenne sind auch nicht dafür gedacht alle auf einmal angepflanzt zu werden - frei nach dem "mix and match" Prinzip solltet ihr euch ein paar davon aussuchen und die dann aber mit Sorgfalt pflegen.

Dass ihr nur growen sollt was ihr auch esst ergibt sich eigentlich von selbst. D.h. auch wenn die Bedingungen für eine bestimmte ausgefallene Sorte ideal sind - riskiert besser nicht den knapp bemessenen Platz zu verschwenden und am Ende wertvolle Lebensmittel in den Müll zu packen.

Generell empfiehlt es sich Sorten zu wählen, die in Märkten eher teuer sind und die ihr vielleicht sonst nicht kaufen würdet weil das Budget zu knapp ist (Schalotten statt Zwiebeln, Zuckerschoten statt normalen Erbsen, Frühkartoffeln anstelle von normalen usw.). Gängige Sorten gibt es ja eh quasi überall, und so kann man sich auch öfter mal was "feines" gönnen :) Aber das bleibt natürlich ganz euch überlassen.

Sinnvoll sind auch sogenannte "cut and come again" Gemüse. Das sind meistens Blattgemüse, die einfach immer weiter wachsen wenn man nur ein paar Blätter erntet (dazu kommen wir noch). Bohnen und Erbsen sind auch ideal, die wachsen umso stärker je mehr man sie erntet. Auch Knollen die sich vervielfachen oder generell kleine Gemüsesorten, die nicht viel Platz einnehmen, eignen sich perfekt für kleine Gärten.

So, hier aber endlich die Liste :)



15 optimale Gemüse für den kleinen Garten


1. Schalotten 

Schalotten lassen sich nicht nur gut über den Winter lagern, sie haben auch den Vorteil, dass aus einer Steckzwiebel gleich 5 oder 6 Schalotten werden und sie keine besonderen Vorkenntnisse beim Pflanzen verlangen.

2. Knoblauch

Auch hier benötigt man zum Pflanzen lediglich eine Knoblauchzehe, die sich dann ganz von alleine zu einem kompletten Knoblauch ausbildet, und der hält ja bekanntlich eine ganze Weile beim "normalen" Verbraucher :P

3. Kohl/Grünkohl

Es gibt unendlich viele Kohlsorten - von Scarlet über Russisch bis Toskana. Alle haben sie gemeinsam, dass sie monatelang weiterwachsen, wenn man sie nicht komplett aberntet, sondern nur vereinzelt Blätter wegnimmt.

4. Lila Brokkoli

Schmeckt ein bisschen feiner als der normale und macht außerdem optisch ganz schön Eindruck im Beet. Auch hier, wenn man nur kleine Röschen pflückt wächst er immer wieder nach und man hat einfach ewig was davon.

5. Frühkartoffeln

Die frühe Version der normalen Kartoffel bringt euch gleich ganz viele Vorteile auf einmal. Zum einen lässt sie sich auch super in Kübeln pflanzen. Zum anderen könnt ihr sie nicht nur früher ernten, sondern spart auch noch jede Menge Geld, da sie in Supermärkten in der Regel wesentlich teurer sind als die reguläre große Variante.

6. Zuckerschoten

Vielen dauert das Wachsen der Erbsen zu lange, weshalb sie sie gar nicht erst anbauen. Hier aber muss man darauf gar nicht warten. Bei uns werden die Zuckerschoten schon verputzt bevor sich die Erbsen überhaupt in den Schoten bilden. Schmeckt auch ohne superlecker und kann auch direkt von der Pflanze genascht werden.

7. Grüner Salat

Der absolute Klassiker und bei uns überhaupt nicht mehr wegzudenken im Sommer. Auch hier wachsen die Pflanzen meist noch lange weiter wenn man nur einige Blätter erntet. Hat man beispielsweise 6 Köpfe kann sich quasi jederzeit seinen Salat "zusammenpflücken" ohne eine Pflanze dafür opfern zu müssen.

8. Rote Beete

Die bekommen die wenigstens ja in ihrer "ursprünglichen" Form zu sehen. Frisch geerntet und zubereitet schmeckt sie einfach so viel besser als die gekaufte, ich kann nur jedem raten das auszuprobieren. Pluspunkt: Auch das Grün schmeckt sehr gut. Einfach etwas andünsten und schon hat mal eine super Beilage :)

9. "Bright lights" Regenbogen Mangold

Haben wir dieses Jahr zum ersten Mal im Hochbeet, da wir alle noch nie Mangold gegessen hatten und das "erste Mal" schon was ordentliches sein sollte. Schmeckt ähnlich wie Spinat, aber dann doch anders. Der Nachbar könnte würgen bei Spinat, vom Mangold war er aber begeistert, also ruhig mal trauen. :) Ist auch sehr pflegeleicht und wächst weiter wenn man nur teilweise erntet.

 10. Frühkarotten

Karotten sind bei vielen Hobbygärtnern beliebt, brauchen aber relativ lange zum Wachsen. Schneller gehts mit Frühkarotten, von denen es auch zig leckere Sorten gibt. Pariser Karotten, Nantes oder Chanteney zum Beispiel (letztere sind eine besonders süßliche Variante.)

11. Zucchini

Zucchinipflanzen nehmen zwar relativ viel Platz ein, aber von einer einzigen Pflanze kann man sich wochenlang ernähren. Eignen sich auch sehr gut fürs Anpflanzen in größeren Kübeln.

12. Cherry Tomaten

Die kleinen und süßen Cherry Tomaten sind eine besonders anfängerfreundliche Sorte und lassen sich beinahe überall anpflanzen. Wer eine Möglichkeit hat Hängekörbe anzubringen kann damit unglaublich viel Platz sparen und muss dafür nichtmal Platz im Beet opfern.

13. Stangenbohnen

Eignen sich optimal zum Pflanzen in größeren Containern. Der Ertrag ist in der Regel üppig, und auch optisch sehen die kleinen "Wigwams" einfach superschön aus.

 14. Kräuter

Frische Kräuter werten einfach jedes Essen auf und sind dazu noch vollgepackt mit gesunden Inhaltsstoffen. Wer keinen Platz für ein extra Kräuterbeet hat kann mit wenig Aufwand eine kleine Kräuterspirale bauen oder auch einfach mal die leeren Seiten oder Enden von Beeten damit bereichern.

15. Essbare Blumen

Wer glaubt, dass er zugunsten eines Gemüsegartens auf optische Highlights verzichten muss liegt komplett falsch. Es gibt so viele essbare Blumen, mit denen man freie Stellen schmücken kann, die für Farbtupfer sorgen und ganz nebenbei auch noch alle möglichen Bestäuber anlocken oder zur Not als "Bauernopfer" dienen, die von unbeliebten Gästen zuerst verspeist werden. Besonders schön und lecker sind z.B Calendula, Ringelblumen, Borretsch oder Kapuzinerkresse.

Ich hoffe es waren ein paar hilfreiche Tipps für euch dabei. Wenn euch noch weitere Gemüsesorten einfallen, die sich gut für kleinere Gärten eignen oder ihr da schon eigene Erfahrungen habt dann schreibt es gerne in die Kommentare :)



Share
Tweet
Pin
Share
No Kommentare
Der Dost, auch als Wilder Majoran oder Oregano bekannt, beginnt bei uns gerade zu blühen und zieht allerlei Bienen, Schmetterlinge und andere Besucher an. Neben seiner klassischen Verwendung als Gewürz kann man damit aber noch viel mehr machen.

Dost in der Küche

Erkennen kann man den Dost ganz eindeutig am Majoranduft bzw. Geschmack. Dementsprechend wird er auch in der Küche verwendet. Wir verwenden ihn gerne zu Flammkuchen, Pizza, Pasta oder generell italienischen Gerichten. Oder beim Grillen leg ich auch einfach gerne ein paar Stängel über die Gemüsespieße. Das gibt eine erkennbare, aber nicht zu aufdringliche Majorannote.

Sehr einfach zu machen sind auch Oreganöl und Oreganoessig. Dazu übergießt ihr einfach die ganzen Zweige mit gutem Weinessig bzw. mit geschmacksneutralem Öl und lasst es etwas ausziehen. Beides wird sogar mit der Zeit intensiver im Aroma haben wir festgestellt.

Dost als Heilkraut

In der Heilkunde wird Dost meistens in Form von Tee oder Bädern angewendet. Man kann das Kraut frisch oder getrocknet verwenden. Die Heilwirkung ist der antiseptischen Wirkung des Thymols sowie dem stimulierenden Einfluss auf das Nervensystem und den schmerzstillenden Eigenschaften zuzuschreiben. Gegen folgende Beschwerden hat es sich als hilfreich erwiesen:


  • Blähungen und Krämpfe
  • Durchfall
  • Koliken
  • Menstruationsbeschwerden
  • Schalflosigkeit
  • Verrenkungen und Verstauchungen
  • Bindehautentzündung
  • Husten
  • Herzklopfen
  • Prellungen
  • Nervenschwäche
Bei Asthma und bronchialen Erkrankungen kann man auch problemlos Inhalationen durchführen. Bei Mundinfektionen oder Zahnweh funktioniert es super als Gurgelmittel, und steifen Muskeln kann man mit Dost-Umschlägen aus überbrühtem Kraut beikommen. Zur Behandlung von Wunden kann man eine Abkochung machen und diese entweder pur auf die betroffenen Stellen geben oder einfach in ein Vollbad schütten. 


Weitere Verwendungen für Dost

Ist vielleicht nicht das erste woran man denkt, aber aus Oregano lässt sich eine super Möbelpolitur herstellen! :) Dazu müsst ihr es bloß Olivenölseife, Terpentin und Bienenwachs beimengen. Wer den Geruch nicht mag kann einfach Zitronenmelisseblätter oder Lavendelblüten mit reingeben.

Früher war Dost übrigens auch als Tabakersatz weit verbreitet und kann heute noch gute Dienste in Kräuterzigaretten tun. Allerdings besser nicht zu viel verwenden, in zu hohen Dosen wirkt das Kraut dämpfend und narkotisierend ;) In normaler Dosis aber eher anregend.

Wer wirklich große Mengen Dost im Garten hat oder sammeln kann der kann daraus auch einfach ein Kräuterkissen machen. Das hilft, besonders in Kombination mit Lavendel, super gegen Schlaflosigkeit.

Vermehrt wurde jetzt durch Studien belegt dass Oregano (wie Salbei und Knoblauch) ein optimales Mittel gegen viele Umweltgifte darstellt. Es kräftigt den Stoffwechsel und hilft den Körper von heute üblichen Umwelttoxinen zu befreien. Das geht zB. hervorragend mit einer Kur - einfach eine Handvoll Kraut in einem halben Liter Wasser aufkochen, 3-4 Minuten sieden, abgießen und über den Tag verteilt trinken, das ganze 3 Wochen lang.

Was sagt Hildegard von Bingen zu Dost

Nimm Galgant und ein Drittel davon Aloe und zweimal so viel wie Galgant Dost, und Pfirsichblätter im gleichen Gewicht wie Dost. Aus diesen mache ein Pulver und gebrauche täglich nach dem Essen und nüchtern, wenn das Gehör schwach ist.

Was sagt die Hexenomi zu Dost

Dost wurde traditionell schon immer für die unterschiedlichsten Reinigungsriten verwendet und sollte böse Einflüsse und Fremdenergien verscheuchen. Dazu wurde es entweder verräuchert, in Büscheln aufgehängt, oder als Teil von Kräuterbündeln in Amuletten um den Hals getragen wie bei den Indianern. Außerdem besagt eine Legende, dass die Jungfrau Maria ihrem Sohn Jesus ein Lager aus Dost zubereitet haben soll, daher wurde das Kraut häufig zum Schutz Neugeborenen in die Wiege gelegt.

Was sagt die traditionelle chinesische Medizin zu Dost

In Asien wird Dost bei Asthma, Krämpfen, Gelenksrheuma, Lungenentzündung und Husten verwendet. Durch seine warme thermische Wirkung und die zugeordneten Organe Milz, Leber, Lunge und Magen kräftigt es das Magen-Qi, macht Feuchtigkeit und Kälte den Garaus und löst Qi-Stagnationen im mittleren Erwärmer.

Das solltet ihr beachten

Gesammelt werden die blühenden Pflanzenspitzen ca. ab 20 cm unter dem Blütenstand. Das ganze hängt ihr kopfüber zum Trocknen auf, allerdings eher an einem schattigen Plätzchen, da ab 35 Grad die ätherischen Öle verloren gehen. (beinhaltet ganze 4 % ätherische Öle - wär schade drum!)


Share
Tweet
Pin
Share
1 Kommentare

Oh Holy Heilkraut


Da wir irgendwann mal Richtung Selbstversorgung wollen beschäftige ich mich mittlerweile schon seit mehreren Jahren auch mit dem Thema Heilpflanzen/Heilkräuter. Im Zuge dessen haben wir immer mehr "externe" Produkte und Medikamente aus unserem Leben verbannt und sie mit natürlichen und selbstgemachten Alternativen ersetzt. Gerade im gesundheitlichen Bereich ist da so viel Potential - egal ob pflanzliche Antibiotika, natürliche Psychopharmaka, Kräuter zur Wundheilung, Tees gegen kleine Beschwerden des Alltags und und und ...

Wir haben natürlich den Vorteil, dass wir ein riesiges Gartengrundstück zur Verfügung haben. (Wer mag, meine Mutter führt da seit letztem Jahr einen kleinen Blog. Sie schreibt sehr unregelmässig aber sie freut sich über jeden Leser, schaut doch mal vorbei und folgt ihr oder hinterlast einen Kommentar: Im Paradieschen) Viele haben das nicht, was aber trotzdem keine Ausrede ist liebe Freunde ;) Jeder kann Ninja Gärtnern! Sucht euch einfach ein schönes Fleckchen und pflanzt was hin. So viele Kräuterleute gibts (leider) nicht, normal solltet ihr Glück haben könnt wenig später ernten.

Ich habe beschlossen, mal einige wichtige Heilpflanzen zusammenzutragen in einer neuen Serie, die ich regelmäßig nutze und deren Wirkung ich bestätigen kann. Ist zwar nicht ganz im bisherigen Thema des Blogs aber letztendlich durch die Selbstversorger/Aussteigerthematik doch lose verknüpft. Wollte ich nur schonmal ankündigen ;)



Share
Tweet
Pin
Share
No Kommentare

Loslassen....

... schafft Freiheit und Raum für Veränderung. Und wenn es nur ein winzig kleiner Ausbruch aus einer Routine ist - man merkt wieder, dass man selbst die Wahl hat, wie man sein Leben gestaltet. Aber Veränderung macht auch immer Angst, weil das Neue ungewohnt ist, und man eigentlich lieber alles beim Alten lassen würde. Aber ahnen tun wir es irgendwie alle, dass es uns weiterbringt wenn wir die Kraft haben, etwas aufzugeben. "Loszulassen." Ich habe in den letzten Jahren vieles losgelassen - Menschen, schlechte Laune, Gewohnheiten, Schmerzen. Und ich verspreche euch - mit ausreichend Übung und Geduld wird es immer einfacher.

Lappalien


Dass uns Neues so aus der Bahn bringt liegt daran, dass heute immer alles "schnell" und am besten "sofort" passieren soll. Wir haben Geschwindigkeit zu einer Tugend erklärt. Ihr kennt das, einer dieser Tage. Festplatte abgestürzt. Zug verpasst. Kaffee leer. Einkaufszettel verlegt. Pizzeria Ruhetag. Das Leben wie es sein soll.

Da muss man sich doch fragen, weshalb diese Nichtigkeiten uns so beeindrucken? Wie kleine Gewitterwolken in der Stimmung verdichten sie sich irgendwann zu einem Unwetter und machen uns bewusst, wie begrenzt unser gezieltes Planen, Kontrollieren und Handeln ist. Wieviele Möglichkeiten die Realität hat, um uns aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wieso können wir solche Dinge nicht einfach so nehmen wie sie sind? Und ist es uns möglich, wenn wir das Loslassen im so kleinen Rahmen üben, es auch bei größeren Dingen schaffen?

Wenn man aufhört zu kämpfen ist man frei. Im Aikido lernt man, dass das eigene Handeln umso wirkungsvoller ist, je weniger Widerstand man leistet. Gilt das auch für die Leiden des Alltags?

Ja, tut es! Ich habs ausprobiert. In dem Moment, wo man die Entscheidung fällt, keine unnötigen Energien mehr durch Widerstand zu verschwenden, kommt man erstaunlicherweise zur Ruhe. So unlogisch das klingt, aber indem wir dem Hindernis Raum geben befreien wir uns davon. Statt uns an etwas festzukrallen sehen wir das was gerade ist, und damit auch die Möglichkeiten, die wir zur Wahl haben.

Das hat nichts damit zu tun Probleme zu ignorieren oder ihnen nachzugeben. Es geht darum sie klar zu sehen, sie als vorübergehende Erscheinungen zu akzeptieren und sich zu zentrieren. Indem man sich ohne gedankliche Störenfriede auf den Moment konzentriert, wird man ganz automatisch effizienter, langsamer und genauer.

Diese Art von Gelassenheit ist allerdings nicht zu verwechseln mit  einer lebensfeindlichen Resignation, die keinen Protest und keine Rebellion mehr zulässt. Zu resignieren bedeutet jede Begeisterung im Keim zu ersticken, und nicht mehr offen für den Reichtum des Lebens zu sein. Loszulassen bedeutet zwar auf Abstand zu gehen, aber nicht gefühllos.  Man nimmt weder Opferrolle noch Siegerpose ein. Loslassen bedeutet nicht, immer wieder jemanden zu suchen der einem Recht gibt oder immer wieder neue Lösungen für alte Probleme zu suchen.

Menschen


Auch wenn wir von anderen fordern, sie sollten loslassen, müssen wir bedenken, dass Loslassen seine ganz eigene Würde hat und niemals Mittel zum Zweck sein darf, mit dessen Hilfe Konflikte übertüncht und vergessen werden sollen. Wenn wir das also von jemandem fordern müssen wir zuerst erkennen dass auch dieser jemand genauso wie wir unvermeidlich leidet. Für manche ist das selbstverständlich, für andere bedarf es erst einiger wachrüttelnder Erfahrungen um das zu erkennen. Die Erkenntnis zum Loslassen lässt sich nicht erzwingen, und schon gar nicht durch "gut zureden" oder "sich zusammenreissen".

Loslassen bedeutet also, den Ballast der Vergangenheit zurückzulassen, Sachen geschlossen zu Ende zu bringen, nicht mehr an Meinungen oder Vorstellungen festzuhalten, die unseren inneren Frieden vergiften und uns die letzten Reserven kosten. Wir wollen immer alles kontrollieren statt es sein zu lassen was es ist, was lediglich ein Beweis für unsere Verhärtung, unsere Angst und unsägliches Misstrauen ist.

Problematische Ereignisse 


Aber so richtig verstehen was Loslassen bedeutet kann man vielleicht erst, wenn man an der Grenze dessen ist, was man aushalten oder ertragen kann. Grenzerfahrungen, Schicksalsschläge, Erschütterungen ... in solchen Momenten kann Loslassen wie ein Wunder sein.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Loslassen üben muss. Wie ein Muskel, der erschlafft wenn er nicht trainiert wird. Es erfordert Selbstdisziplin und Erkenntnis. Man muss JA sagen zu dem Leben was ist, und nicht seiner eigenen Vorstellung davon. Aber ja, man kann sich das bewusst aneignen. Man darf sich nicht versteifen, sondern muss auch bereit sein von etwas abzulassen, wenn einen das Leben in eine andere Richtung als geplant führen will.

Das Ding ist ja ... die normale Reaktion des Menschen auf ein Problem ist dagegen anzukämpfen. Sind die Bemühungen erfolglos legen wir noch ne Schippe drauf und strengen uns noch mehr an. Kämpfen und suchen krampfhaft nach Lösungen.Aber zweimal so viel ist halt nicht doppelt so gut. So oft ist es besser "mit dem Problem zu gehen" statt sich dagegen zu wehren, wie beim Autofahren wenn man die Räder auf Schleuderkurs bringt statt dagegen zu lenken. Statt "fight and flight" lieber einen Schritt zur Seite tun.

Idealbilder 


Wir muten uns viel zu viel zu. Wir sind an dem Punkt, an dem wir lieber scheitern als zuzugeben, dass die Lasten, die wir uns aufgeladen haben, zu schwer waren. Statt 3 Kilo abnehmen müssen es 20 sein. Statt sanftes Stillen des Bewegungsbedürfnisses das tägliche, lieblose Training auf Foltergeräten. Da gibt es plötzlich keine Schokolade mehr, keinen Kaffee. Man will idealer sein, als man ist, und findet sich im nächsten Teufelskreis der Selbstkontrolle und des Versagens. So gibt es zwar immer mehr Fitnesszentren und Gastronomiebetriebe. Aber wo sind die Kinder die gern im Wald spazierengehen? Die gern einfache und gesunde Sachen essen? Die Bewegung nicht erzwingen sondern erleben?

Der Grund dafür ist die uns eingetrichterte Annahme, bei richtigem Einsatz und Willensstärke könnten wir praktisch jedes beliebige Selbstbild und jedes gewünschte Perfektionsideal erreichen. Eine kollektive Überheblichkeit hat sich eingeschlichen.

Diese wird man nur dann los, wenn man weiss was man selbst will. Klingt einfach, ist aber alles andere als das. Oft meinen wir wir müssten wollen, was wir wollen SOLLEN. Wenn wir uns dessen bewusst werden müssen wir uns auch eingestehen, dass jeder von uns so gut handelt, wie es ihm tatsächlich und unter Berücksichtigung seiner Umstände möglich ist. Man kann viel mehr erreichen, wenn man sich von diesen hoch gesteckten Idealen löst und sich stattdessen mit der Wirklichkeit des Lebens anfreundet. Natürlich lösen sich Probleme so nicht in Luft auf, aber wir werden allem zum Trotz zufriedener und toleranter mit uns selbst.

Schlechte Laune und Unzufriedenheit


Überlegt mal selbst, jeder hat das schon erlebt. Auf lange Sicht ist es erfolgreicher, wenn man etwas einfaches tut, etwas das man gerne macht, als etwas dass jemand anders vorgeschlagen hat. Das ist schonmal ein erster Schritt. Der nächste besteht darin zu beobachten, wie wir mit schlechter Laune umgehen. Wir schenken ihr so unglaublich viel Beachtung, schützen und verteidigen sie um jeden Preis. Dabei werden wir taub und blind gegenüber der Fülle des Lebens und der Wirklichkeit. Wir vergiften unser Herz und entstellen uns durch unsere eigene Befangenheit.

Prinzipiell haben wir bei schlechter Laune 3 Möglichkeiten zum Loslassen:

1. Annehmen was IST  (keinen Widerstand leisten, nicht versuchen gegen sie anzukämpfen)
2. Tempo hochfahren (Aktiv den Entschluss fassen sie loszulassen, z.B. aufstehen, bewusst und tief atmen, einmal um den Block laufen)
3. Tempo runterfahren (innehalten, umschalten, z.B. jemanden anrufen, sich aussprechen, sich einen besonderen Tee machen, spazieren gehen, Projekte auf den nächsten Tag verschieben wenn man konzentrierter ist etc.)

Manchmal reicht es schon sich einfach hinzusetzen und im Geiste das Wörtchen "Genug." zu wiederholen. Wenn wir uns daran erinnern, dass es genügt was wir im Moment sind, haben oder wissen, speisen wir ein Gefühl der Zufriedenheit und erklären uns einverstanden mit dem Leben wie es ist. Dazu gehört auch Abschied zu nehmen von überhöhten Phantasien und großen Ansprüchen, weil man Situationen dann anders bewertet. Wenn man sich eingesteht, dass die Dinge auch nicht besser wären wenn man dies und jenes noch besitzen oder erreichen würde, oder wenn man woanders wäre als man es gerade ist - dann hat man losgelassen.

Unser Problem ist, dass wir uns selbst und die Welt immer durch einen Filter sehen. Einen Filter an Vorstellungen, Wünschen, Idealen und Erwartungen. Dadurch beschwören wir Verurteilungen, Entwertungen und Ängste herauf. Erst wenn man diesen Filter ablegt verliert man plötzlich das Bedürfnis nach permanenter Auseinandersetzung und Konfrontation. Der Zwang zum Siegen lässt nach, man wird frei. Man kann vorbehaltlos das annehmen, was das Leben gerade freiwillig anbietet, versucht nicht mehr krampfhaft bestimmte Ereignisse herbeizuführen, und wird demnach auch weniger oft enttäuscht. Ist ja auch logisch - man müsste ja gar nicht erst unzufrieden sein mit dem was man hat, hätte man sich nicht von vornherein schon darauf fixiert was man sucht.

Gewohnheiten


Eine Sache für sich ist auch das Loslassen von destruktiven Gewohnheiten. Meistens wissen wir ja ganz genau was wir sein lassen sollten. Jeder kennt diese innere Stimme die einem ins Ohr flüstert "Tus nicht."  Ein Bier zuviel ... die nächste Zigarette ... Naschen aus Langeweile ... Ich habe gerade die Erkenntnis dass man mit steigender Lebenserfahrung scheinbar immer weniger ignorieren kann, was einem gut tut und was einem schadet. Aber dennoch halten wir stetig an Mustern fest, machen immer wieder dieselben Fehler weil wir die Stimme nicht hören wollen. Da muss man schon ernsthaft die Freiheit des Menschen infrage stellen wenn man bedenkt wie oft wir vor unseren Schwächen kapitulieren und wie selten wir wirklich im eigenen Interesse handeln.

Ein bisschen braucht man das ja - so ein Gewohnheitstier zu sein. Das Leben wäre viel zu mühsam wenn man immer alles neu entscheide müsste. Gefährlich wird es aber dann, wenn diese Erfahrungen uns beherrschen. Bei mir hat es sich bewährt, mich immer zunächst zu fragen, weshalb ich die Gewohnheit loslassen will. Welche Qualitäten gewinne ich dadurch? Also mehr Zeit, Gesundheit, besseres Körpergefühl etc. etc.? Dieses ewige krampfhafte Bewerten und Analysieren der Gewohnheit selbst bringt nur sehr selten was. Stattdessen müssen wir unser eigenes Wesen unter diesen Schichten von Gewohnheiten aufspüren. Dadurch erhält das, was uns gut tut, neue Qualität und wird nicht mehr als Verzicht oder Entsagung empfunden.

Schmerzen

Man kann es tatsächlich trainieren, die Entscheidung Schmerzen anzunehmen. Es braucht Geduld und Selbstvertrauen, aber irgendwann kann man seinem Schmerz freundlich gegenübertreten. Man darf ihn nicht mehr loswerden wollen, sondern muss sich ihm öffnen. Wer den Schmerz als Gegner sieht der hört nicht mehr hin, und kann auch keine Botschaften mehr empfangen. Viele innere Kämpfe entstehen nur dadurch, dass wir durch Widerstand das abwehren wollen, was sich in unserem Leben zuträgt oder getragen hat. Wenn wir aufhören, Bedingungen zu stellen, machen wir uns offen für Dankbarkeit. Das kann man immer und überall üben. Dabei spürt man direkt wie sich der ganze Körper entspannt. Der Herzschlag, die Muskeln, das Energiepotential verwandeln sich. 

Wenn man das nicht hinbekommt gibt es immer noch eine andere Lösung. Nämlich dem Schmerz einfach zu sagen "Ich verstehe dich nicht." Nur diesen Satz. Keine Frage daraus machen, keine Wertung und kein Urteil sprechen. Immer wieder gedanklich sagen "Ich verstehe dich nicht." Denn wenn man etwas nicht versteht, hat man gar keine andere Wahl mehr als anzunehmen was ist und den Weg zur Versöhnlichkeit zu ebnen. Wenn man sich ewig dieselben Fragen zum Warum und Weshalb stellt wird sich nichts ändern, ausser dass das Denken immer enger wird.  

Verluste


Keinem bleiben unangenehme Überraschungen erspart. Und auch wenn wir nicht darauf vorbereitet sind, können wir uns aus der Opferrolle befreien und uns eingestehen, dass auch die schwierigsten Situationen bis zu einem gewissen Grad entschärfbar sind. Solange wir atmen können wir Verlusten nicht entkommen. Wenn es dann soweit ist, können wir es immer nicht fassen, dass unsere Welt kurz zuvor noch ganz anders war. Wir versuchen verzweifelt die Zeiger der Zeit zurückzudrehen, etwas ungeschehen zu machen, obwohl wir bereits wissen, dass es aussichtslos ist.

Der Schlüssel hierbei war für mich, mich von den tief verwurzelten Wünschen und Erwartungen nach Gerechtigkeit zu befreien, und nicht mehr länger auf das Verlangen meines Egos zu hören. Und wenn mein Tag noch so frustrierend und verlustreich war, wenn mir mein Leben nicht mehr lebenswert erscheint, und ich absolut nicht mehr in der Lage bin, die Kostbarkeiten zu sehen - dann bleibt mir immer noch eines: Den Tag einem anderen Menschen zu schenken, der ihn gebrauchen könnte.


Share
Tweet
Pin
Share
No Kommentare
Newer Posts
Older Posts

About me

me

Dreadlock Stylistin. 7 Katzen. 2 Hunde. 3500 qm Garten.

10 Jahre gibt es diesen Blog nun schon. Hier geht es um Philosophie, Lebensfreude, Garten und Natur, Essen ... und hin und wieder packt mich auch mal die Reiselust.

Follower

Twitter

Seiten

  • Startseite
  • Die Pflanzen in unserem Garten
  • Impressionen aus Paraguay

Blogroll

  • BILDblog
    Abgrund überwinden, Kirk-Videos, Sollte Bundesregierung auf X bleiben? - 1. Brainrot Morde oder wie man einen Abgrund überwindet (beritmiriam.substack.com, Berit Glanz) Berit Glanz analysiert die mediale Reaktion auf das Attenta...
    vor 23 Stunden
  • Alles Schall und Rauch
    Iran - Kriegsschauplatz oder "WAR Theater" - Die Amerikaner machen ein echtes Theater - Die Iraner sind nciht dumm und haben die wichtigsten Anlagen schon längst an einen anderen Ort gebaracht.... Offenbar gibt Donald wieder viele Falsch...
    vor 2 Monaten
  • News vom Herrn Peppermint
    Ein gescheiterter Putsch der USA - Venezuela 2019 -
    vor 6 Jahren
  • Weilburg an der Lahn
    Die launische Diva - Du bist so viel mehr Mit einem blauen Auge die Chance gewahrt Die Saison 2018/2019 ist gelaufen. So spannend war es in der Bundesliga schon lange nicht meh...
    vor 6 Jahren
  • Die Bandbreite
    Heute Youtube-Premiere: „Es ist wieder so weit“ - Am heutigen Freitag, den 22.3.2019 startet um 17 Uhr die Premiere unseres neuen Musik-Videoclips: „Es ist wieder so weit“ auf Youtube Seid live mit dabei...
    vor 6 Jahren

Schau doch mal hier :-)

Random Posts Widget

Blog Archive

  • ▼  2018 (1)
    • ▼  Juli 2018 (1)
      • Was mach ich eigentlich beruflich?!
  • ►  2017 (31)
    • ►  Oktober 2017 (2)
    • ►  September 2017 (3)
    • ►  Juli 2017 (7)
    • ►  Juni 2017 (18)
    • ►  Mai 2017 (1)
  • ►  2016 (6)
    • ►  Juni 2016 (6)
  • ►  2015 (17)
    • ►  August 2015 (2)
    • ►  Juli 2015 (1)
    • ►  Juni 2015 (4)
    • ►  Mai 2015 (3)
    • ►  April 2015 (4)
    • ►  März 2015 (2)
    • ►  Februar 2015 (1)
  • ►  2014 (9)
    • ►  Oktober 2014 (1)
    • ►  September 2014 (1)
    • ►  Juli 2014 (1)
    • ►  Mai 2014 (1)
    • ►  April 2014 (1)
    • ►  März 2014 (2)
    • ►  Februar 2014 (1)
    • ►  Januar 2014 (1)
  • ►  2013 (3)
    • ►  November 2013 (1)
    • ►  Juni 2013 (1)
    • ►  Mai 2013 (1)
  • ►  2012 (20)
    • ►  September 2012 (1)
    • ►  August 2012 (1)
    • ►  Juli 2012 (1)
    • ►  Juni 2012 (5)
    • ►  Mai 2012 (3)
    • ►  April 2012 (3)
    • ►  März 2012 (3)
    • ►  Februar 2012 (1)
    • ►  Januar 2012 (2)
  • ►  2011 (33)
    • ►  Dezember 2011 (4)
    • ►  November 2011 (16)
    • ►  Oktober 2011 (10)
    • ►  August 2011 (1)
    • ►  Juni 2011 (2)
  • ►  2010 (12)
    • ►  August 2010 (3)
    • ►  Juni 2010 (6)
    • ►  März 2010 (3)
  • ►  2009 (131)
    • ►  Oktober 2009 (4)
    • ►  September 2009 (2)
    • ►  August 2009 (6)
    • ►  Juli 2009 (4)
    • ►  Juni 2009 (26)
    • ►  Mai 2009 (26)
    • ►  April 2009 (12)
    • ►  März 2009 (15)
    • ►  Februar 2009 (16)
    • ►  Januar 2009 (20)
  • ►  2008 (11)
    • ►  Dezember 2008 (11)

Wird geladen...

recent posts

Powered by Blogger.

Sponsor

Blogverzeichnis Bloggeramt.de Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis Blogverzeichnis blogwolke.de - Das Blog-Verzeichnis Blogverzeichnis - Bloggerei.de

Categories

Buchempfehlungen (3) Es reicht (47) Finanzen (8) Garten und Natur (83) Gesellschaft (63) Gute-Nachrichten-Sonntag (6) Igelballhofnarrs Kolumne (7) Interessantes aus dem WWW (34) Kochen und Backen (17) Medien (48) Nachdenkliches (18) On the Road (9) Paraguay (52) Pharma (1) Philosophisches (26) Politik (44) Religion und Glaube (12) Rockefellers (1) Sinn und Unsinn von Okkultismus (7) Tierwelt (50) Wahl 2009 (11)

Abonnieren von

Posts
Atom
Posts
Alle Kommentare
Atom
Alle Kommentare

Dieses Blog durchsuchen

Created with by ThemeXpose | Distributed By Gooyaabi Templates