Moralischer Relativismus - Sind Werte wirklich subjektiv?

by - Februar 09, 2009


Die meisten sagen ohne zu zögern, dass unser Sinn für Moral und Ethik rein subjektiv ist und dass es keine absolut allgemeingültigen Werte gibt. Alles nur eine Frage der individuellen Meinung offenbar. Aber ist das wirklich so?

Wir tendieren dazu Handlungen nach unserem eigenen moralischen Maßstab zu beurteilen, bisweilen ertappen wir uns sogar dabei, wie wir einen moralischen Maßstab über einen anderen heben und ihm einen Mehrwert anrechnen. Zum Beispiel könnte jemand sagen, die christliche Moral sei "besser" als die muslimische. Wenn wir das tun, vergleichen wir die zu bewertenden Maßstäbe mit unserem eigenen und stufen den als "besser" ein, der zu unserem mehr Parallelen aufweist.

Wenn aber tatsächlich alles so subjektiv ist und kein Moralkodex schlechter als ein anderer ist, dann dürften solche Begriffe die "Wertewandel" oder "Werteverfall" nicht mehr benutzt werden. Dennoch sprechen viele von diesen Dingen ...

Wenn tatsächlich kein Moralkodex besser als ein anderer ist, es keinen absoluten gib und es daher auch nichts wie einen Wertewandel gibt, wo liegt dann noch die Notwenigkeit, sich moralisch in irgendeiner Art und Weise zu bemühen?

Die logische Konsequenz dieses ethischen Relativismuses ist die, dass wir keine Person mit "schlechter" oder "besser" attributieren dürfen, da es ja keinen Standardmaßstab gibt, nach dem man sie beurteilen könnte. Also wäre ein Mörder moralisch nicht schlechter als irgendjemand anders, da ja jeder Moralkodex gleich viel wert ist.

Jetzt mag einer vielleicht sagen, dass das ein unfairer Vergleich dieser Theorie sei. Man lehne zwar einen universalen Maßstab ab, erkenne es aber an, dass es verschiedene Maßstäbe für verschiedene Personengruppen gäbe. Doch auch das wirft wieder Probleme auf. Nach welchen Kriterien soll man eine solche Gruppe definieren? Gibt es einen Grund, warum eine solche Gruppe nicht auch mal nur eine Person enthalten sollte? Womit wir eben wieder am Anfang wären ...

Philosophen behaupten, es gäbe sehr wohl einen universalen Maßstab für moralisches Handeln, obwohl man noch nicht genau sagen kann, wie und woraus dieser entstanden ist.

Dass es einen solchen allgemeinen Maßstab gibt, zeigt sich in den Banalitäten des Alltags. Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, wenn ich jemandem erzähle, was ein anderer gesagt hat oder was ich gesagt oder getan habe in einer bestimmte Situation usw. Immer wieder gibt es Unterhaltungen über moralische Vorschriften und Beschwerden über moralische Fehltritte, die wir versuchen anderen mitzuteilen, von denen wir dann erwarten, dass sie unsere Meinung teilen, was auch meist der Fall ist.

Natürlich gibt es hier Differenzen. Die sind aber normalerweise gering. Zumindest bei grundlegenden moralischen Fragestellungen sind wir uns in der Regel einig ob eine Handlung richtig oder falsch ist. Sonst wäre die Demokratie eine Utopie, die nie realisiert werden könnte, weil sich kein einheitlicher Fluss an Meinungen bilden würde und es niemals eine Mehrheit gäbe. Das kann man auch nicht einfach flachreden, indem man sagt "das ist eben der moralische Maßstab des Landes XY/ der Rasse XY ...), da es weltweit praktiziert wird. Wenn zum Beispiel ein Land in ein anderes Land einfällt, werden kollektiv alle sagen, dass dies schlecht ist, wenn der Grund darin liegt, sich Macht über das Land zu verschaffen, korrekt jedoch wenn der Grund in einer Befreiung von Unterdrückung des Landes liegt.

Daher ist der moralische Maßstab zu großen Teilen tatsächlich ein universaler.


You May Also Like

1 Kommentare

  1. wer macht sich denn wirklich die muehe ein land zu befreien nur weil es unterdrueckt wird
    aber darum gehts ja nich
    moral ist erfunden
    tiere muessen nich moralisch sein
    weil sie das boese nicht als moeglichkeit sehen*
    weil sie nicht denken
    gedanken ,also worte sind ja auch von uns erfunden
    das moral weltweit aehnlich ist ,ist ja nur naheliegend
    moral is ja durch und durch lebensbejahend
    (nicht zu verwechseln mit prueditaet)
    und gesundes leben ist in seinem sinne lebensbejahend
    das nurnoch weil der 9te mein geburtstag war.die muenze war dagegen.
    *(oder ist das moral?)

    AntwortenLöschen