THC als Heilung, nicht als Ursache von Psychosen

by - Juli 06, 2009

Cannabis kann Halluzinationen verursachen und im schlimmsten Falle Ursache für eine Drogenpsychose oder dauerhafte Schizophrenie sein. Kennt diese Vorwürfe jemand? Nächste Frage: Kann mir jemand einen einzigen Kiffer zeigen, der durch einen Joint in eine Psychose gerutscht ist? Sind sich betreffende, obigen Satz zitierende Personen, eigentlich bewusst, was eine Psychose ist? Ich glaube nicht.

Das Journals of Clinical Psychopharmacology hat in seiner Juniausgabe eine interessante Studie veröffentlicht, die genau das Gegenteil von obigen Vorwürfen zutage gebracht hat. Nämlich dass der Wirkstoff in Cannabis (THC) vielen Schizophrenen geholfen hat, bei denen herkömmliche, schulmedizinische Verfahren und Psychopharmaka nichts gebracht haben.

Der ACMD (Advisory Council of the misuse of drugs), der sich sicherlich besser mit der Wirkung und den Gefahren von Drogen auskennt, als jede Regierung (die uns obiges ja dauernd einbläuen möchten), hält Cannabis nicht im geringsten für eine Ursache von psychotischen Erkrankungen.

Die Ärzte einer Psychiatrie in Orangeburg (N.Y.) stellten bei der Behandlung eines schwer psychotische Mannes fest, dass er, nachdem er eine Zeit lang THC Kapseln genommen und Cannabis geraucht hatte, eine erstaunlich ruhige, stabile Phase durchlebte, während der von seiner Krankheit nicht mehr viel zu sehen war, obwohl er als schwer psychotisch, isoliert und desorientiert bekannt war.

Dort schrieb ein Arzt:

"Remarkably, he became calm, logical, nonviolent, and cooperative within days and was discharged within weeks."


Daraufhin startete der ACMD einen Versuch mit fünf weiteren Patienten mit den selben Symptomen und ähnlicher Krankheitsgeschichte. Drei von den Versuchspersonen zeigten genau die gleichen Anzeichen von Verbesserung und Gesundung, bei einem war keine Veränderung festzustellen, und lediglich bei einem war eine leichte Verschlimmerung festzustellen. Ein durchaus bemerkswerter Erfolg. Vor allem da es chronisch Kranken geholfen hat, bei denen die Schulmedizin gänzlich versagt hatte.

Das indiziert eindeutig, dass das THC nicht wirklich so leicht mit dieser Ausrede abgestempelt werden kann, wenn es mal wieder um die Gefahren und Risiken von Drogen geht, wie das die Propagandaabteilung der Regierung zu tun nicht müde wird.

Zudem finde ich es reichlich unverschämt, Cannabis permanent als "Einstiegsdroge" zu bezeichnen. Diese Behauptungen beruhen lediglich auf der Tatsache, dass die meisten schwer drogenabhängigen angeben, zu Beginn Cannabis konsumiert zu haben. Das jedoch einfach umzudrehen, und zu sagen Cannabis führe zum Konsum weiterer Drogen, ist eine Verdreherei ohnegleichen. Erwähnt etwa jemand, dass die meisten Drogenabhängigen, bevor sie jemals an einem Joint gezogen haben, geraucht und exszessiv Alkohol getrunken haben? Beide ebenfalls als "Drogen" zu bezeichnen. Wieso nennt niemand Nikotin eine Einstiegsdroge? Das wird nämlich in der Regel weit vor dem ersten THC-Genuss konsumiert.

(Edit 2017: Früher hab ich das Argument "Einstiegsdroge" vehement bestritten, mittlerweile sehe ich das etwas differenzierter. Die meisten kommen mit anderen Drogen beim Dealer in Kontakt. Und warum gingen sie dorthin? Um sich ihr Gras zu kaufen. Also indirekt ist das Argument schon nicht ganz unberechtigt. ABER! Das ganze ist ja nur deshalb so weil sie überhaupt zum Dealer MÜSSEN. Legalisiert würde das ganze anders ablaufen. Somit wird das ursprüngliche kontra Argument - obwohl es wahr ist - zum pro Argument. )


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13 Kommentare

  1. Ola!

    Die Selbstmedikamentation mit Cannabis ist relativ weit verbreitet und rückt zusehens in den Focus der Wissenschaft.

    Das geht ja nicht erst bei Schizephrenie los - Viel häufiger wird Hanf gegen Stress (und Stresserkrankungen) eingesetzt.

    Mit hanfigen Grüßen
    Steffen

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  2. Da eben drum ... das ist nur ein Beispiel von vielen, durch das man glaubhaft widerlegen kann, was uns tagtäglich über die "Todespflanze" erzählt wird ...

    Klar ist Schizophrenie nur ein weiteres Glied an der endlosen Kette ... Rheuma, Gicht, sämtliche Schmerzkerkrankungen, Depressionen, Ängste, Essstörungen ... [to be continued]

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  3. Alkohol, Tabak, Kaffee und Medikamente als legalisierte Drogen machen die Gesellschaft krank und halten sie krank. Das bringt bestimmten Unternehmen unglaubliche Gewinne in Billionenhöhe. Diese Drogen erfüllen eben ihren Zweck.

    Die Pflanze Cannabis erfüllt ihren Zweck nicht - deshalb wird sie auch nicht legalisiert. Denn sie kann mehr heilen als Schaden verursachen. ;-)

    Ich behaupte nicht, dass regelmäßiges Kiffen gesund ist. Jedoch bin ich davon überzeugt, dass richtig und in geeigneter Dosierung angewandt, diese Pflanze erstaunliche Heilkräfte entfaltet.

    Und wer das Kiffen als einen Einstieg in die Drogenabhängigkeit betrachtet, ist geblendet von den Drogen die er jeden Tag legal zu sich nimmt - von denen er sich nicht mehr trennen kann.

    Sehr guter Artikel!

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  4. Mein Schwager hat nicht übermäßig aber regelmäßig gekifft. Bei ihm hat der Canabis Konsum nachweislich eine Psychose ausgelöst. Er war in ärztlicher Behandlung und bekam Medikamente zur Unterdrückung der Psychosen. Natürlich kein Canabis. Nach vielen Jahren des Kampfes und immer wieder Rückfällen zum Canabis Konsum hat er sich aus Verzeifelung selbst gerichtet. Diese Erfahrung wünsche ich keinem auch nicht euren Ältern oder Geschwistern.

    Pauschal zu behaupten Canabis wäre vergleichbar mit Kaffee oder Tabak ist fatal und dumm. Die Verfügbarkeit von Alkohol ab 16 halte ich auch mindestens für bedenklich, wenn nicht für gefährlich.

    Bei so dummen Texten und Kommentaren frag ich mich immer, wer von euch regelmäßig kifft und überhaupt bei dem Thema mitreden darf. Hier sollte Wissen vorausgesetzt werden nicht Erfahrung. Und wenn Erfahrung, dann bitte eigene, nicht gehörte.

    Danke und Gruß
    Daniel

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  5. Hallo Daniel,

    aus deinem Kommetar schließe ich nur eines: Du hast noch nie gekifft und glaubst Ärzten mehr als deinem Verstand.

    GLG

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  6. Hallo,

    doch, ich hab es getan. Sogar zusammen mit meinem Schwager. Sein Zustand hat mich zur Einsicht gebracht. Leider konnte ich ihm nicht mehr helfen.

    Aber statt einen Funken Einsicht oder Bedauers zu zeigen kommet von eurer Seite nur: "...kann nicht sein...Ärzte sind dumm...".

    Redet doch einmal mit Betroffenen! Die Suche nach Gesprächspartnern kann nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Und dann einmal nüchtern! drüber nachdenken.

    Grüße
    Daniel

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  7. Naja, also ich rede tagtäglich mit Betroffenen und habe NOCH NIE von einem Fall gehört, bei dem ausser ein bisschen Kotzerei und Schwindel großartig negatives passiert wäre. Und die, die das als so schlimm empfinden ... naja, zarte Pflänzchen. Und nüchtern denken heisst bei mir, NUR dass glauben, was man sieht. Und genau das tue ich.

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  8. Ich meinte BETROFFENE - nicht Gleichgesinnte. NÜCHTERN denken, war dann wohl schon ein weilchen her.

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  9. Was du sagst und was meinst sind 2 paar Schuhe.

    Und offenbar hast du MEINEN Kommentar auch nicht verstanden. Genau das meinte ich eigentlich. Zeig mir diese ominösen Betroffenen, ich kenne keine.

    Wie war das mit nüchtern denken?

    Von einem auf alle zu schliessen ist ein wenig unnüchtern möchte ich meinen.

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  10. Hy,

    Zunächstmal möchte ich anmerken, dass es sich hier um einen guten Artikel handelt. So sieht es eben aus in Deutschland (und vielen anderen) - aber solche Unsinn plappernden Trolle, die angeblich so viel Erfahrung haben, aber nur anonym rumfrotzeln sind immer wieder anzutreffen.

    Nachweisliche Psychose - aha - wer bitte schön hat denn das festgestellt, dass die Ursache auf den Cannabiskonsum zurückzuführen ist? Das möchte ich sehen, welcher Arzt sich da in die Nesseln setzt. Schriftlich wird das kein Arzt der Welt bestätigen. Wenn er es könnte wäre es Nobelpreisverdächtig und Cannabis (schreibt man übrigens mit 2 n Herr Anonym von und zu Drogenspezialist) würde weltweit sofort so behandelt wie die "harten" Drogen.

    Zum Thema "nüchtern denken" sag ich mal lieber nichts.

    Zumindest nicht zu solchen Leuten, die garnicht denken.
    L

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  11. Ich benutze Cannabis gegen Schizophrenie, regelmäßige Einnahmen machen es bei mir aber eher schlimmer, ich reagiere stark darauf. Aber immer wenn Halluzinationen auftreten einen schwachen Zug nehmen oder besser ein winziges Stück Gras kauen hilft bei mir besser als Neuroleptika. Am Anfang brauchte ich das etwa einmal in der Woche, inzwischen bin ich sechs Wochen ohne ausgekommen. Verteufeln und verbannen ist aber anscheinend Ziel der Politiker nicht nur in Deutschland. Es war bei mir übrigens eher ein Zufallsfund, als ich mich wunderte, dass der Rauch von zwei kiffenden Halluzinationen beendete. Das Problem eines solchen Cannabis Medikamentes ist allerdings, dass man es wohl sehr individuell dosieren muss, dafür sind die benötigten Mengen sehr gering und mit Nebenwirkungen ist bei meiner für Cannabis Wirkungen sehr unterschwelligen Dosis gar nicht zu rechnen.

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  12. ich bin auch schizuphren,doch ich hab vor meiner erkrankung kein cannabis oder drogen konsumirt!
    die ärtzte sagten zu mir,nur medikamente würden mir helfen,doch ich hab schon 5 verschiedene medikamente getestet und es zeigte sich keine besserrung!
    drum hab ich zum kiffen angefangen-
    und es hat sofort eine besserrung erziehlt-
    trotz aldem ist cannabis nicht legal,und deshalb muss ich weiter mit ängsten leben weil wenn ich erwischt werde sitz ich vermutlich irgendwann im knast-und binn wieder verrückt,doch das hält mich nicht auf ,denn ich hab das recht wie jeder andere mensch zu leben-(normal zu sein).

    ICH WILL DOCH NUR FREI SEIN!!!

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