Antaris 2014 - Alleine auf Festival

by - Juli 12, 2014

Dieses Jahr hab ich mich mal auf der Antaris 2014 niedergelassen - mutigerweise ganz alleine, da ich das Ticket gewonnen hatte und sonst überall Zeit- oder Geldnot herrschte. Auf jeden Fall eine ganz besondere Erfahrung alleine auf ein Festival zu fahren. Man ist natürlich unsicherer am Anfang, aber ich finde man nimmt viel mehr mit von der ganzen Veranstaltung, da man sich einfach nicht zeitlich/örtlich nach anderen richten muss und einfach immer dort ist wo der Wind einen grade hinträgt.

Alles in allem bleibt was Antaris angeht eher ein gemischtes Gefühl. Die Gemeinschaft ist der einzige große Pluspunkt den ich jetzt so nennen würde, was alles andere angeht war es vermutlich einfach nicht mein Festival. Die Klosituation unzumutbar (und dafür auch noch jedes einzelne Mal Geld zahlen?!), Shuttle Busse extrem schlecht organisiert, Essen selbst für Festivalverhältnisse komplett überteuert, und die Location hat mir auch nicht sonderlich zugesagt da es auf dem ganzen Gelände weder natürlichen Sonnen- noch Windschutz gab und man entweder in der brütenden Hitze verschmort ist oder einem das Zelt um die Ohren geflogen ist.

Ein bisschen gestört hat mich auch die "Fußballatmosphäre". (Es wurde ein Public Viewing Bereich eingerichtet damit auch der letzte Hinterwältler das WM Finale nicht verpasst). Ich finde das hat auf so einem Festival nichts zu suchen und ich war ganz dankbar, dass das größte Unwetter genau zum Zeitpunkt des Spiels über den Platz gefegt ist und mir keine Bierprozessionen mehr entgegengekommen sind.

Unter vielen deutschen Festivalgängern gilt Antaris als eines der besten und "ursprünglichsten/unkommerziellsten". Würde ich so nicht bestätigen, und nachdem ich mittlerweile auch Festivals im Ausland kennenlernen durfte kann mich irgendwie eh kein deutsches mehr überzeugen.

Mir kam es so vor, dass der Hauptteil der Besucher dort nur noch hingeht, weil sie es eben mit der Clique "seit Jahren tun". Und jeder hat geschwärmt, damals war es ja so toll, jetzt ist es nur noch ein Schatten seiner selbst. Naja.

Alles in allem bin ich aber trotzdem froh dass ich diese Erfahrung machen durfte und kann sagen dass ich wohl jederzeit wieder alleine auf ein Festival fahren würde. Man lernt so viel in so kurzer Zeit, und ich kann nur jedem raten das zumindest ein einziges Mal zu machen.

Wer großartig Fotos erwartet den muss ich enttäuschen. Ich hatte da einen Pakt mit mir selbst, dass ich nur am allerersten Tag noch mein Handy benutzen darf. Aber in meinem Kopf sind die Erfahrungen eh viel besser aufgehoben :-)







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